Emotionale Selbst-Fürsorge

für pflegende Angehörige

Einen pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause zu betreuen und zu pflegen erfordert gleichermaßen viel physische und psychische Kraft. Anforderungen, die am Anfang noch leicht zu bewältigen schienen, entwickeln sich mit fortgeschrittener Erkrankung des pflegedürftigen Angehörigen zu immer und stetig wachsenden Aufgaben sowie herausfordernden Momenten. Die Pflegetätigkeiten werden anstrengender und beanspruchen in der Folge auch immer mehr Zeit.

Für pflegende Angehörige entsteht nicht selten dabei eine Mehrfachbelastung: will doch der eigene Alltag ebenso wie die pflegende Tätigkeit und Zuwendung gleichermaßen bewältigt sein – innere Zerrissenheit, Scham und Schuldgefühle, Frustration und Wut gesellen sich nicht selten als Begleiter zum Alltag. Zudem wird die fehlende Zeit häufig von dem so notwendigen Schlaf oder möglichen Pausen am Tage abgezwackt. Die eintretende mangelnde Erholung setzt wiederum dem Körper des pflegenden Angehörigen auf Dauer bedrohlich zu. Zudem führt die Mehrfachbelastung viele pflegende Angehörige zunehmend in eine Isolation: Es bleibt kaum mehr Zeit für eigene Interessen und den Freundeskreis.

 

Freude, Humor, Gelassenheit und zugewandtes Mitgefühl bleiben dann im Alltag nicht selten auf der Strecke - Selbstfürsorge findet gerade auch bei pflegenden Angehörigen so gut wie gar nicht statt oder wird doch sehr in die hinteren Ränge verbannt. Vielfach gestehen sich pflegende Angehörige erst sehr spät ein - manchmal sogar erst dann, wenn sie von andauernder Erschöpfung selbst krank werden -, dass sie überfordert sind.

 

Die Klopfakupressur-Methode als ein Selbsthilfewerkzeug gegen den Stress im Pflegealltag eröffnet die Möglichkeit der schnellen und effektiven, stressreduzierenden Intervention im Alltag des pflegenden Angehörigen, wie sie bisher auch dort kaum genutzt wird.